Ines
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Busfahrer schikaniert behinderten Fahrgast
Aufruf: Bitte helfen Sie behinderten Fahrgästen und zeigen Sie Zivielcourage!
Mein Vater stand mit Rollstuhl an der Bushaltestelle Schmädelstr. vor dem Haltestellenhäuschen, sodass er gesehen wird, wenn der Busfahrer auf die Haltestelle zufährt. Ich gehe dann immer nach vorn zum Busfahrer, grüße und frage, ob er gesehen hat, dass ein Rollstuhlfahrer einsteigen möchte. Üblicherweise grüßt der Fahrer zurück, ist schon im Aufstehen und kommt zur hinteren Tür, um die Rampe auszuklappen. Dabei wird meist schon ein bisschen netter Smalltalk gemacht.
So nicht bei unserer letzten Fahrt. Der Busfahrer wurde sofort aggressiv. Da sei kein Rollstuhlfahrer und was ich überhaupt wollte. Ich habe mich dann - während ich versichert habe, dass ich ja gerade deswegen nach vorne gekommen bin, um es ihm zu sagen – umgedreht und gesehen, dass mein Vater von dieser Position aus nicht sichtbar ist. Dadurch dass der Fahrer an dem Haltestellenhäuschen vorbeigefahren ist, um richtig zu halten, saß mein Vater jetzt aus diesem Blickwinkel hinter der Trennwand verdeckt. Ich ging weiterhin davon aus, dass es ein Missverständnis ist und ich ja dadurch, dass ich den Busfahrer freundlich gebeten habe die Rampe auszufahren, das Thema erledigt hat. Leider nein. Der Busfahrer wurde massiver, fragte weiterhin was ich wolle und verlangte, dass ich von der Türe weggehen und nach hinten zur Tür gehen solle. Ich bat ihn erneut, die Rampe für meinen Vater auszufahren und holte dann meinen Vater näher zum Bus. Der Busfahrer stieg aus, ging nach hinten und teilte uns an der Tür mit, dass voll sei und wir auf den nächsten Bus warten müssten. Das war reine Schikane und pure Absicht. In dem Bereich für Rollstuhlfahrer stand ein Kinderwagen und es standen drei Leute. Ich bat die Leute darum, auf die Seite zu gehen (der Bus war insgesamt vielleicht zu einem Drittel besetzt) und der Kinderwagenbesitzer war bereits am Rangieren. (Normalerweise hat es – so es denn überhaupt in der Vergangenheit notwendig war – immer der Busfahrer übernommen, die Leute zu bitten Platz zu machen.) Der Busfahrer wiederholte, dass kein Platz sei. Ich bat erneut darum, die Rampe auszufahren, da Platz sei und mein Vater schlecht sitzen könne und daher nicht unnötig warten kann. Daraufhin wurde widerwillig die Rampe ausgefahren. Man sollte meinen, dass sich der Busfahrer bis zum Ausstieg beruhig und gemerkt hatte, dass es nicht in Ordnung war, wie er sich verhalten hatte. Daher ging ich davon aus, dass der Ausstieg nun problemlos laufen würde. Leider nein.
Beim Ausstieg drückte ich zeitnah nach dem Anfahren an der vorhergehenden Bushaltestelle die Rollstuhl-Klingel, die neben dem Rollstuhlplatz auf ca. 50 cm Höhe angebracht ist. Es leuchtete, gab den üblichen Ton, als Zeichen, dass der Bus an der nächsten Haltestelle hält und auch die Beschriftung, dass der Bus hält, ging an. An der Haltestelle Obermenzing hielt der Bus, die Tür öffnete sich, der Busfahrer tat nichts. Er schaute uns nur durch den Spiegel an und wartete. Ich wurde dadurch genötigt darum zu bitten, dass er die Rampe ausfahren soll. Daraufhin meinte er, dass er das ja nicht wissen könne. Ich erwiderte, dass ich die Klingel für Rollstuhlfahrer gedrückt hätte.
Er behauptete daraufhin vehement und aggressiv, dass es eine solche Klingel nicht gibt. Ich deutete auf die oben beschriebene Klingel und wiederholte, dass ich hier geklingelt habe. Daraufhin belehrte er mich laut vernehmlich (wie jede seiner bisherigen Zurechtweisungen so laut, dass es der ganze Bush hören konnte), dass dies keine Klingel sei, sondern ein Knopf. Ich sagte daraufhin ob Knopf oder Klingel, ich habe gedrückt, zum Zeichen, dass der Rollstuhlfahrer aussteigen möchte und er solle nun bitte die Rampe ausfahren. Dies tat er erneut äußerst widerwillig. Während ich meinem Vater half, aus dem Bus zu fahren, beschimpfte er mich – allerdings dieses Mal so, dass nur ich es hören konnte.